Die 2008 entstandene Serie "Plaza " bezieht sich auf einen konkreten urbanen Platz, einen Ort menschlicher Begegnung, der ebenso einen Zwischenraum menschlichen Wahrnehmens definiert. Liv Mette Larsen verbindet in den zur Serie gehörenden zwölf Gemälden (Eitempera auf Leinwand, 200x250cm, 200x150cm) und achtzehn Aquarellen menschliche Aktivität mit räumlichen Strukturen. Die Struktur und Gestaltung des urbanen Raumes ist nur in Ansätzen reduziert erfahrbar. Konturen von Figuren und Raum treten miteinander in Beziehung. Dort, wo sich die Liniaturen von urbanem Platz und Menschen treffen, kommt es zu einer assymetrischen Begegnung. Die Leerstellen auf der Leinwand vergegenwärtigen die Flüchtigkeit und Transparenz der Beziehungen. Leere und Ruhelosigkeit beherrschen gleichermaßen die Bildflächen. Simultan scheinen sich Hektik und Langsamkeit zu begegnen. "Plaza" ist kein Ort von Dauer, vielmehr ein flüchtiger Bezugspunkt, ein immer gegenwärtiger offener Raum, der Moment einer zufälligen oder beständigen Begegnung sein kann. Es gibt keine erkennbaren Verbindlichkeiten in den sich wandelnen Szenerien. "Plaza" hat eine Verteilerfunktion, in der sich lineare Wege treffen, kreuzen, überlagern und Richtungen festgelegt werden. Der Platz als Verbindungs-und Vermittlungsort erfasst die Menschen auf dem Weg zu einem Ziel, im System ihrer Beziehungen. Einzig die monochromen Konturen der Figuren verbleiben für einen Augenblick im urbanen Zwischenraum und erzeugen durch ihre Farbigkeit einen deutlichen Gegensatz zur symbolhaften Spannung des Leerraumes. Petra Schmidt Dreyblatt