Auf den ersten Blick scheint uns Ros in seinen Arbeiten, eine Montage von Geometrien zu zeigen. Ein paar komplexe und komplizierte Räume. Oder handelt es sich um ein Labyrinth, in das man eindringen muss, um etwas zu finden, das er suggeriert, von dem man aber nicht weiß, was es ist, bis man es gefunden hat? Es sind die architektonischen Dachbalken, Traggerüste und Decken, die Gestalter des Raumes, deren Sinn und Funktion ignoriert werden können, ohne aber der Bewunderung und der beunruhigenden Schönheit auszuweichen, die sie hervorrufen. Der Künstler erschafft seine geometrischen Räume mit der Intention, dabei die Freiheit zu erfahren, etwas zu gestalten, was erst durch ihn existent geworden ist. Das ist die Bedeutung eines Wortes, heutzutage viel verwendet, aber bezeichnend für die Erschaffung: Abbau. Mit den Materialien, die zur Verfügung stehen oder beschaffen werden können, wird alles, wovon wir im Überfluss haben, von Neuem remodelliert und nach eigenen Willen geformt. Das Ergebnis ist etwas anderes, eine andre Sache, eine andere Realität. Bei der Verwirklichung einer neuen Konstruktion liegt das Wichtigste nicht darin, die Definition des Erreichten zu erraten, sondern darin, dass die Realisierung selbst die Energie der kreativen Handlung deutlich macht. Das ist es, was beabsichtigt wird, kein Ausbessern, keine Demolierung, sondern eine neue, andere Struktur. Das Erlangen, das Erreichen einer individualisierten Sprache ist die Grundlage der modernen Schöpfung, und das ist es, was Ros schafft.
Manuel Ros lebt und arbeitet in Palma de Mallorca und Barcelona. Nach zahlreichen Ausstellungen in Spanien, Italien und USA, zeigt die Galerie Kai Hilgemann Manuel Ros nun in seiner ersten Präsentation in Berlin. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.